Wie beim Reitunterricht, ist es mir beim Bereiten auch wichtig, dass Reiter und Pferd miteinander harmonieren.
Je nach Ausbildungsstand ist das Ziel der Trainingseinheit zu unterscheiden.
Beim jungen Pferd geht es darum, den Reiter auszubalancieren und zur Losgelassenheit zu kommen. Wie gut und schnell es sich auf den Reiter einlässt, hängt vor allem vom Interieur ab. Deshalb ist es sehr wichtig, sich auf den Charakter und den mentalen Ist-Zustand des Pferdes einzustellen. Das erfahrenere Pferd kommt während der Lösungsphase zur Losgelassenheit, daraufhin können dann auch verschiedene Lektionen erarbeitet werden. Während der Arbeitsphase ist ein regelmäßiges Überprüfen der Losgelassenheit wichtig.
Bei jedem Pferd nehme ich mir anfangs genügend Zeit Schritt zu reiten. Hierbei reite ich nicht nur „die 10 Minuten ab“, sondern fühle mich in das Pferd hinein und nehme sowohl die physische als auch die psychische Konstitution des Pferdes wahr. In allen drei Grundgangarten erarbeite ich mir dann systematisch das Vertrauen zur Hand, das Nachgeben im Genick sowie ein stückweit Schenkelgehorsam durch (z.B.) flaches Schenkelweichen.
Je nach Ausbildungsstand hole ich das Pferd dort ab wo es ist und frage zunächst das Bekannte ab. Die Förderung und das Erarbeiten von Lektionen ist aber auch Bestandteil einer Trainingseinheit. Lektionen sind eine gute Abwechslung und fördern die geistige Flexibilität, die Balance sowie die Koordination und Geschicklichkeit und stärken nicht zuletzt auch die Muskulatur des Pferdes. Dann macht Lektionen reiten richtig Spaß.
Es ist immer erstrebenswert mit noch feineren Hilfen zu reiten und somit zu noch mehr Harmonie zwischen Pferd und Mensch zu gelangen.
Letztendlich geht es immer um die Gesunderhaltung des Pferdes und darum, dass es allen Beteiligten Freude bereitet. Happy Athlet.
JEDES PFERD GEHT AM LIEBSTEN RICHTIG
(Man darf es nicht überreden müssen, den Rücken aufzuwölben.)